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Alles begann 2012 mit einer Masterarbeit, einem Fragebogen,
und einer Kaffeepause...

Es war das Frühjahr 2012...

Ich saß gerade an meiner Masterarbeit und übersetzte den englischen Fragebogen meines Uniprojekts ins Deutsche, damit ihn die deutschen Unternehmensgründer, die ich für meine Arbeit interviewte, leichter verstehen würden. In einer Kaffeepause las ich einen Artikel darüber, wie das Selfpublishing in den USA auf dem Vormarsch ist und auch in Deutschland zarte Blüten treibt.

Selfpublishing, also dass Autoren ihre Geschichten einfach ohne Verlag selbst veröffentlichen, war auch für mich da noch ein ziemlich neues Konzept, das mir aber sofort gefiel, wenn es auch eine “Sorge” verstärkte, die ich als Leser manchmal habe - was, wenn es da draußen richtig geile Bücher gibt, die ich nie lesen werde, weil ich einfach nie von ihnen gehört habe? Wenn jetzt amerikanische Selfpublisher ihre Bücher ausschließlich in Amerika rausbringen, erhöht das die Chance dafür nur noch. Was wäre also, wenn jemand deutsche Übersetzungen für diese Autoren anbieten würde? Mein Englisch ist nicht schlecht, immerhin studiere ich in Holland komplett auf Englisch, und schreibe ich nicht gerade ein Masterarbeit über Leute, die sich selbstständig gemacht haben und übersetze dafür was ins Deutsche?

Besagte Arbeit wurde also einfach links liegen gelassen (abgeschlossen habe ich sie später natürlich trotzdem ;-)) und ich recherchierte amerikanische Selfpublishing-Autoren und schrieb ein paar von ihnen - zugegebenermaßen recht blauäugig - an. Eine der Science Fiction Autorinnen, die mir gefallen hatte, war Emily Mah Tippetts und im Gegensatz zu den anderen meist vorsichtigen Rückfragen war sie in ihrer Mail direkt Feuer und Flamme, half mir ein Konzept zu entwickeln, bei dem ich auch was verdienen konnte, und gab mir mit “Polar Shift” den Auftrag für meine erste Kurzgeschichte.  
Mehrere Kurzgeschichte später entschieden wir uns dann, eine Schüppe draufzulegen und einen Roman von ihr zu übersetzen, der in Amerika sehr gut angekommen war, und so wurde aus “Someone Else’s Fairytale” hierzulande “Nicht mein Märchen”, das es in die Amazon Top 30 schaffte. Ein Erfolg mit dem wir, wie wir uns gegenseitig versichterten, beide nicht gerechnet hatten, der uns aber zeigte - wir haben hier was. Die Sache machte mir nicht nur Spaß und war ein schönes Hobby, sondern ließ sich wirklich zu mehr ausbauen.  
Und einige Jahre (und ein Menge Arbeit) später ist wirklich eine ganze Ecke mehr daraus geworden. Ich habe viele weitere Bücher für eine ganze Reihe cooler und inspirerender Autor*innen übersetzt, ich bin in der Lage, andere Übersetzer*innen mit ins Boot zu holen und last but not least deutschen Leser*innen Geschichten zu bringen, die sonst vielleicht für immer auf der anderen Seite des großen Teiches geblieben wären.